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Medizin
12. Juli 2022

Welche Blutwerte sind bei einem ganzheitlichen Blutbild relevant?

Thiemo Osterhaus

Du möchtest deine Gesundheit präventiv unterstützen? Ich empfehle dir, regelmäßig ein Blutbild machen zu lassen. Damit du weißt, welche Blutwerte relevant sein können, gibt dir dieser Blogeintrag ein paar Hilfestellungen.

Warum ist ein regelmäßiges Blutbild wichtig?

Das Thema Blutwerte ist für die Prävention deiner Gesundheit sehr wichtig. Es empfiehlt sich, jedes Jahr ein Blutbild machen zu lassen, um Probleme beheben zu können – bevor sie sich als gesundheitliche Beschwerden äußern. Außerdem solltest du die Dosierung deiner Supplemente stets nach deinen Blutwerten ausrichten, um deinen Körper sinnvoll zu unterstützen.
Ein weiterer Grund dafür, regelmäßig ein Blutbild machen zu lassen, ist, dass die Referenzbereiche der Labore nur den Referenzbereich wiedergeben. Ist einer deiner Werte in diesem Referenzbereich, bedeutet dies lediglich, dass er im Durchschnittsbereich der eingereichten Werte liegt. Die eingereichten Werte jedoch sind meist von kranken Menschen – da diese am häufigsten Blut abnehmen lassen.

Demnach ist der Referenzbereich nicht gleich der Optimalbereich.

Statt sich von den Referenzbereichen irreführen zu lassen, ist es daher nützlicher, regelmäßig deine Blutwerte checken zu lassen und dadurch deinen eigenen Optimalbereich im gesunden Zustand zu bilden.

Welche Werte sind für ein präventives Blutbild relevant?

Großes Blutbild

Das große Blutbild bildet deine Zellpopulation ab und kann dir als Basis für die folgenden Werte dienen.

Organwerte

Bei den Organwerten kannst du das Kreatinin bezüglich der Niere testen lassen. Menschen, die viel Muskelmasse haben, verbrauchen sehr viel Kreatin, wodurch Kreatinin entsteht und der Wert fälschlich erhöht ist. Hier kann dann alternativ der Cystatin C Wert abgenommen werden. Ergänzend zu einem der beiden Werte, kannst du den GFR Wert untersuchen lassen. Dieser gibt an, wie viel von der Niere filtriert wird.
Für die Leber sind die Werte GOT und GTP relevant. Diese sind jedoch nur aussagekräftig, wenn sie sehr hoch sind. Sind sie leicht erhöht, ist dies nicht schlimm. Der Wert der Harnsäure ist zusätzlich vor allem interessant für das Entdecken möglicher Entzündungen.


Bei der Bauchspeicheldrüse sind die Werte der Amylase und Lipase wichtig.

Entzündungen

Einen Hinweis auf Entzündungen im Körper kann der CRP Wert liefern. Denn wenn dieser leicht erhöht ist, kann dies einen Hinweis für eine chronische Entzündung liefern.


Weitergehend kannst du den Ferritin Wert – den Eisenspeicher – checken lassen. Das ist der wichtigste Wert für den Eisenstoffwechsel und aussagekräftiger als der, oft tagesabhängige Eisen-Wert im Blut selbst.
Wichtig zu beachten ist an dieser Stelle, dass du dir den Ferritin Wert sowie den CRP Wert immer zusammen anschaust. Denn wenn du chronische Entzündungen im Körper hast, kann der Ferritin Wert falsch hoch sein. Das liegt darin begründet, dass bei Entzündungen Ferritin ausgeschüttet wird.

Schilddrüse

Die Schilddrüsen-Werte sollten vor allem dann untersucht werden, wenn du an Symptomen, wie Müdigkeit, schlechtem Schlaf, Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme, Haarausfall oder Depressionen leidest.
Essentielle Nährstoffe der Schilddrüse sind Eisen und Selen. Selen sollte im Vollblut bestimmt werden.
Weitergehend relevant ist der Gesamteiweißwert im Blut. Dieser zeigt an, wie gut dein Körper mit Eiweißen versorgt ist. Der Gesamteiweißwert sollte bei <7 liegen.


Das für die Schilddrüse ebenfalls wichtige Jod ist nicht im Blut bestimmbar, hier kann ergänzend zum Blutbild eine Urinprobe abgegeben werden.

Mikronährstoffe

Mikronährstoffe sollten im Vollblut gemessen werden. Wichtig sind beispielsweise Magnesium, Zink, Kupfer und Mangan.
Bei Laboren, die eine ganzheitliche Arbeitsweise verfolgen, werden die Werte zudem auf die Gesamtzellen im Blut angepasst. Denn es kann durchaus sein, dass Werte im Vollblut gut aussehen – auf die Gesamtzellzahl bezogen jedoch zu niedrig sind.

Omega-3-Index

Die Bestimmung deines Omea-3-Index ist essentiell wichtig! Ganz besonders relevant ist er bei chronischen Entzündungen, Hauterkrankungen oder für die Herzgesundheit.
Der Wert sollte zwischen 8-12% liegen.

Hormone

Als Frau solltest du zusätzlich deine Hormone alle paar Jahre bestimmen lassen. Dazu können das Östrogen, das Progesteron, das freie Testosteron, das DHEAS sowie das Cortisol bestimmt werden. Bei der Blutabnahme sollte darauf geachtet werden, dass der richtige Zyklustag gewählt wird. Dies sollte individuell bestimmt werden, meist ist es der 19.-21. Zyklustag.

Vitamine

Bei den Vitaminen sind vor allem das Vitamin D und die B-Vitamine relevant. Bei den B-Vitaminen sollte das Holotranscobalamin als B-12-Wert im Blut, sowie die Folsäure gemessen werden.

Tipps

Generell lässt sich sagen, dass bei der Erstellung von Blutwerten möglichst symptomorientiert vorgegangen werden sollte. Die aufgeführten Blutwerte helfen jedoch bei der Erstellung eines ganzheitlichen Blutbildes für eine präventive Blutabnahme.

Als Tipp für dich, wenn dein Hausarzt die Blutwerte nicht abnehmen will: es gibt freie Labore. Dort kannst du die gewünschten Werte abnehmen lassen, musst sie jedoch anschließend auch selbst interpretieren. In der Medletics Academy erklären wir den Teilnehmern genau, wie sie ihre Blutwerte verstehen können und wie daraus ersichtliche Nährstoffmängel behoben werden können. Melde dich gerne hier zu einem unverbindlichen und kostenlosen Erstberatungsgespräch an.



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Wenn du dir die Informationen nochmal verinnerlichen möchtest, kann du gerne mein YouTube-Video dazu anschauen:

Thiemo Osterhaus
Thiemo Osterhaus

Als visionärer Gründer von Medletics vereint Thiemo seine medizinische Expertise in der Funktionellen Medizin mit einer tiefgreifenden Dozentenerfahrung. Sein umfassendes Wissen, insbesondere in den Bereichen Prävention und Hormontherapie, ergänzt er durch seine wertvollen praktischen Erfahrungen aus seiner eigenen Praxis.

Sein Motto: 
Christian Kirchhoff
Christian Kirchhoff

Christian ist Teil unseres Research Teams und beschäftigt sich täglich mit wissenschaftlichen Arbeiten und Studien. Er interessiert sich für das „Warum“ – also die Argumentationskette - hinter den Dingen und bereitet aktuelle Daten für Trainer, Therapeuten und Ärzte so auf, dass ihnen der Transfer von der Wissenschaft in die Praxis gelingt.

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Christian ist Teil unseres Research Teams und beschäftigt sich täglich mit wissenschaftlichen Arbeiten und Studien. Er interessiert sich für das „Warum“ – also die Argumentationskette - hinter den Dingen und bereitet aktuelle Daten für Trainer, Therapeuten und Ärzte so auf, dass ihnen der Transfer von der Wissenschaft in die Praxis gelingt.

Quellen
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